Der Garagist bleibt die mit Abstand wichtigste Ansprechperson

Auto-Studie 2018

Der Garagist bleibt die mit Abstand wichtigste Ansprechperson

22. März 2018 agvs-upsa.ch – Die aktuelle Auto-Studie von Tamedia zeigt ein durchaus erfreuliches Bild: Die Schweizer Garagisten haben noch immer eine herausragende Bedeutung für die Schweizer Automobilistinnen und Automobilisten. Deren Vertrauen in die Hersteller hat gelitten, nicht aber deren Vertrauen zu den Garagisten.
 


sco. Seit 2002 erscheint die Autostudie des Zürcher Verlags Tamedia im Zwei-Jahres-Rhythmus. Mit 1818 Interviews (1320 in der Deutschschweiz und 498 in der französischen Schweiz) ist die Studie repräsentativ für 18- bis 74-jährige Autofahrer, die mindestens einmal pro Woche im Internet sind.
 
Die Studie kommt zu einigen sehr interessanten Resultaten: So hat die Dieselthematik vom Sommer 2017 mit den geschönten Testresultaten einiger Hersteller wenig überraschend zu einem Vertrauensverlust der Konsumenten gegenüber der Auto-Industrie geführt. 86 Prozent der Deutsch- und 83 Prozent der Westschweizer Autofahrer können sich vorstellen, dass die Abgaswerte auch bei anderen Antriebsarten manipuliert werden.
 
Elektro: Skeptische Romandie

Das Image des Diesels hat gelitten: Gab es in den letzten Jahren eine Tendenz hin zu mehr Dieselfahrzeugen, so hat sich diese Entwicklung heute deutlich umgedreht, schreiben die Verfasser der Studie: «Insbesondere in der Deutschschweiz ist der Anteil Neuwagenfahrer, die als nächste Antriebsart einen Diesel kaufen wollen, rapide zurückgegangen.» Gewinnen konnte der Elektroantrieb: 19 Prozent der Befragten in der Deutschschweiz wollen als nächstes Auto eines mit Elektroantrieb kaufen. Interessant sind hier die Unterschiede zwischen den Landesteilen: Nur 6 Prozent der Romands möchten sich ein E-Fahrzeug in die Garage stellen.
 
Keinen Einfluss hatte die Diskussion um den Diesel hingegen auf das Image des Garagisten. Er ist und bleibt die Vertrauensperson der Schweizer Autokäufer. Beim Kauf eines Neuwagens ist der Garagist die mit Abstand wichtigste Informationsquelle. 70 Prozent der Deutschschweizer und 67 Prozent der französischsprachigen Schweizer lassen sich von ihm beraten.
 
Die Stellung des Garagisten als Vertrauensperson bleibt trotz fortschreitender Digitalisierung unbestritten. Erst 38 (D-CH) resp. 30 Prozent (F-CH) informieren sich zusätzlich auf der Website des Herstellers, 20 (D-CH) resp. 15 Prozent (F-CH) auf der Website des Garagisten. Schlecht schneiden in der Studie die Fachzeitschriften ab: Nur 10 Prozent der Befragten nutzen vor dem Neuwagenkauf Fachzeitschriften in gedruckter Form als Informationsquelle, gar nur acht Prozent informieren sich auf deren Website. 
 
Der Garagist ist nicht nur Informationsquelle, sondern auch wichtigster Auslöser des Kaufentscheides: 32 Prozent der Käufer eines Neuwagens setzten hier ein «attraktives Angebot vom Autohändler» auf Platz 1 – in der deutschen wie in der französischen Schweiz.

95 Prozent kaufen ihr Auto beim Garagisten
 
Entsprechend wenig ausgeprägt ist der Wille der Befragten, ihr neues Auto online zu kaufen. 13 Prozent der Deutschschweizer können sich vorstellen, ihr Fahrzeug online zu konfigurieren und direkt online zu bestellen (französische Schweiz 5%). Immerhin 23 Prozent würde ein neues Auto online konfigurieren, aber nicht online bestellen (französische Schweiz 19%). Das sind zwar mehr als noch vor zwei Jahren, aber aufgrund der Komplexität des Produktes Autos bleibt der Kaufprozess in klassischen, analogen Kanälen. Dazu passen die Antworten auf die Frage, wo das aktuelle Auto gekauft wurde: 95 Prozent haben ihren aktuellen Neuwagen ganz traditionell beim Garagisten erworben.
 
Einen schweren Stand haben neue Formen des Besitzes: Drei Viertel aller Befragten können sich nicht vorstellen, ihre Auto in einem Carsharing-Pool anderen zur Verfügung zu stellen. «Die fehlende Verfügbarkeit des Autos und die Tatsache, dass das eigene Fahrzeug als Teil der eigenen Privatsphäre gesehen wird», spreche für viele Leute gegen das Pooling, erklärt Lea Waibel. Auf der anderen Seite haben elf Prozent der Deutschschweizer und sieben Prozent der Romands schon Carsharing genutzt.
 
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