Accessoires und Zubehör
Geschenk-Ideen für den Markenfan
Quelle: Istock
jas. Im Showroom noch ein weiteres Fahrzeug präsentieren oder vielleicht doch eine kleine Ecke mit Geschenkartikeln und Accessoires mit Markenlogo oder Markenbezug einrichten? Eine Entscheidung, die ein Garagist vielleicht gar nicht ganz so locker fällen kann. Bei offiziellen Markenvertretern wird den Garagisten vieles genau vorgegeben. Doch vielleicht könnte eine solche Boutique auch ein lukratives Zusatzgeschäft sein?
Eine Umfrage bei den Schweizer Importeuren zeigt, dass vor allem bei Premiummarken die verschiedenen Artikel und Gadgets eine grosse Bedeutung haben. «Unsere Collection-Artikel sind ein wichtiger Bestandteil der Audi-Markenwelt. Dank den Produkten findet die Marke Audi Einzug in viele Lebensbereiche unserer Kunden», erläutert Simona Candrian, Coordinator Aftersales Marketing von Audi. «Die Produkte sind nicht nur ein gutes Zusatzgeschäft, sondern tragen auch zu einem attraktiven Showroom bei. Der Kunde kann während Wartezeiten Produkte entdecken und ein Audi-Produkt erwerben, welches womöglich besser ins Budget passt als gleich ein neues Auto.»
Auch bei den BMW- und Mini-Handelspartnern kann sich ein Markenfan mit einer Fülle an Artikeln eindecken. «Gewisse Lizenzprodukte wie beispielsweise Puma-Schuhe werden auch in eigenen Stores beim Lizenzpartner verkauft», erläutert Fabio Zingg von der BMW Group Markt Schweiz. «Die Produkte sind ein wichtiger Bestandteil zur Kundenbindung. Durch unser breites Angebot ist zudem für jeden etwas dabei.» Wie bei den deutschen Premiummarken spielen auch beim Sportwagenhersteller Porsche die sogenannten «Driver’s Selection Shops» eine wichtige Rolle in der gesamten Erlebniswelt, die in den Porsche-Zentren geschaffen werden soll. «Sie dienen der zusätzlichen Emotionalisierung der Marke für Kunden, Interessierte und Fans. Für die Porsche-Zentren stellen die Shops eine zusätzliche Einnahmequelle dar», erklärt Inga Konen, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Porsche Schweiz. «Unter dem Namen Porsche Driver’s Selection vertreiben wir mehr als 350 fahrzeugbezogene Produkte wie Schlüsselanhänger, Modellautos, Lifestyle-Accessoires und speziell für Porsche-Modelle entwickeltes Gepäck.» Nicht vergessen dürfe man aber auch Porsche Design, «die exklusive Lifestyle-Marke, die im Bereich hochwertiger Accessoires, Sportswear und Fashion für eine einzigartige Symbiose aus puristischem Design und aussergewöhnlicher Funktion steht, über die Grenzen des Automobils hinaus.»
Anders sieht das Angebot meist bei Volumen- und kleineren Marken aus. Beispielsweise bei Mazda gibt es keine offiziellen Merchandising-Artikel vom Importeur. Peter Bucher von Subaru Schweiz macht klar: «Eine Boutique ist für einen Subaru-Händler klar ‹nice to have›! Zu den glorreichen Rallye-Zeiten war es ein lukrativer Bereich.» Rund 250 bis 300 Artikel von der Bekleidung über Uhren bis zu Accessoires und Mountain-Bikes umfasst das Angebot bei Subaru. Bucher stellt aber auch klar: «Ohne die grosse Rallye-Fan-Gemeinde ist es ein grosser Aufwand in Bezug auf Auswahl, Einkauf, Lagerung, Verkauf, Abverkauf und Liquidation.»
Ähnlich sieht die Situation bei Lexus und Toyota aus, die aktuell 32 respektive 47 Lifestyle- und Markenartikel anbieten. Silvan Trifari von Toyota/Lexus erklärt: «Es ist für die Partner ein Zusatzgeschäft im kleineren Rahmen.» Es gehe vielmehr um eine Bereicherung des Kauferlebnisses für den Kunden sowie die Möglichkeit, sich als Kunde oder Fan mit der Marke zu identifizieren.
Christian Frey, PR-Manager VW & VW Nutzfahrzeuge ergänzt: «Sicher ist die Accessoires- und Boutique-Artikel-Präsentation im VW-Showroom für Besucher attraktiv. Von einem lukrativen Zusatzgeschäft kann man jedoch nicht sprechen, dafür ist der umgesetzte Betrag zu niedrig. Die meisten Artikel gehen für 5 bis 30 Franken über den Ladentisch.» Dennoch betreibe VW dieses Geschäft weiterhin, da die Produkte zum guten Image der Marke beitragen, Volkswagen-Fans glücklich mache und so die Markenbindung fördere.
Dass es nicht nur um Produkte für Markenfans geht, sondern auch ums Befeuern des Zubehörgeschäfts, macht Jürg Näf von Suzuki Schweiz klar. Bei Suzuki gibt es bei den Modellen mit hohem Bekanntheits- sowie Identifikationsgrad ein grösseres Merchandising-Sortiment über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs. Bei weniger bekannten Modellen hingegen gibt es oft bei der Einführung eines neuen Fahrzeugs ein Lancierungssortiment, das dann innert 9 bis 18 Monaten stark reduziert wird oder ganz verschwindet. Näf erklärt: «Zubehörboutiquen tragen viel zur Ambiance in einem Showroom bei und komplettieren das Fahrzeugangebot. Noch wichtiger als Zubehör in der Vitrine ist das montierte Zubehör am Fahrzeug, wie beispielsweise der angebaute Dachträger mit befestigten Snowboards und Skis. Diese Art von Zubehörpräsentation ist enorm wichtig für ein erfolgreiches Zubehörgeschäft des Garagisten.»
Dem stimmt auch Karin Huber von Seat Schweiz zu: «Unsere Accessoires, die nur beim Seat- oder Cupra-Händler bezogen werden können, sind bei Markenfans beliebt. Sie spielen jedoch im Vergleich zu Zubehör wie Winterreifen, Heckfahrradträger, Dachboxen und so weiter eine kleine Rolle.» Dies bestätigt auch Sandra Zippo von Skoda «Umsatzmässig ist das Geschäft mit ‹Branded Goods› marginal und in keiner Weise mit dem klassischen Zubehör-, Teile- oder Werkstattgeschäft zu vergleichen. Dennoch gehören sie zum Markenerscheinungsbild dazu und erfreuen so manchen Skoda-Fan.»
Die Umfrage bei den Importeuren zeigt: Je nach Marke kann es durchaus Sinn machen, Geschenkartikeln und Accessoires im Showroom Platz einzuräumen. Welche Geschenkideen die einzelnen Marken speziell für Markenfans und Weihnachten 2021 auf Lager haben, sehen Sie am AUTOINSIDE-Christbaum.
Kommentar hinzufügen
Kommentare