Digitalisierung im Reifenhandel
Das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft
7. September 2022 agvs-upsa.ch – Beschaffung, interne Prozesse und Kundenkommunikation: Das Thema Digitalisierung wird auch im Reifenhandel immer wichtiger. Im Podium mit drei Experten aus der Branche, spricht Dietmar Winkler, Moderator und Chefredakteur von Auto Service Praxis (Asp) darüber, wie digital der Reifenhandel heute bereits ist und wo noch Potenzial vorhanden ist.
Quelle: Koelnmesse / THE TIRE COLOGNE
Mfi. Dietmar Winkler moderierte an der Tire Cologne die Podiumsdiskussion und eröffnete die Diskussion mit einer einschlägigen Erkenntnis aus einer im Jahr 2021 erschienenen Studie, die die BBE Automotive zusammen mit dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) durchgeführt hat. Laut dieser Studie informieren sich 45 Prozent der Endkonsumenten des Reifenhandels im Internet über Preise und Produkte. Tatsächlich bestellen aber nur 13 Prozent der Kunden ihre Reifen im Internet. Für ganze 39 Prozent der Kunden ist es ausgeschlossen, Reifen im Internet zu bestellen.
«Ist das eine gute Nachricht für den stationären Reifenhandel? Und besteht noch Hoffnung, dass nicht nur alles digital und im Onlineshop gekauft wird?», fragt Dietmar Winkler nun Gerd Heinemann, Geschäftsführer bei BBE Automotive. Heinemann sieht diese Ausgangslage grundsätzlich als positive Nachricht für den stationären Reifenhandel und die Garagenbetriebe. «Die Onlinequote im Reifenhandel war über die letzten Jahre konstant im Vergleich zu anderen Segmenten», sagt Heinemann. Denn anders als beispielsweise bei Gütern wie Kleidung müsse der Reifen schliesslich irgendwo montiert werden. Es bestehe aber, so Heinemann, trotzdem – oder gerade deswegen – immer noch sehr viel Potenzial, was die Digitalisierung im Reifenhandel anbelangt. Denn die Studie hat auch ergeben, dass etwa 13% aller befragten Reifenhändler stark expandieren wollten. Dafür müssten aber gerade betriebsinterne Prozesse sowie die Kundenkommunikation digitalisiert und optimiert werden, so Heinemann.
Dennis Epping, Manager Retail Operations bei Goodyear Retail Systems GmbH, sieht dies für die Goodyear-Tochter und Fachhandelsmarke Premio gleich: «Es geht darum, Prozesse zu verbessern und den Händlern die richtigen (digitalen) Instrumente an die Hand zu geben.» Er ist aber auch der Meinung, dass man nicht grundsätzlich alle – und damit auch teils schlechte – Prozesse digitalisieren sollte. Da die Goodyear-Tochter Premio ein reines Franchise-Unternehmen ist, müsse man bei den Händlern einerseits Überzeugungsarbeit leisten, was die Etablierung bewährter digitaler Tools anbelangt und andererseits auch immer auf die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe eingehen. Dafür habe man bei Premio einen Beirat, bei dem auch die Händler einbezogen werden und einen IT-Arbeitskreis, wo kontinuierlich neue Lösungen erdacht und dann zusammen mit Pilothändlern getestet werden. «Im Elfenbeinturm etwas entwickeln, das in der Praxis nichts taugt, bringt niemandem etwas», sagt Epping.
Anders als beim Premio-Konzept, das einen einheitlichen Auftritt verfolgt, sind die Partnerbetriebe bei Reifen 1+ freie Werkstätten. Andreas Burk, Verkaufsleiter Partnersysteme bei der Interpneu Handelsgesellschaft, sagt, dass auch bei ihnen die Herausforderung in der Digitalisierung des Reifenfachhandels darin liegt, die individuellen Bedürfnisse der Partnerbetriebe abzuholen: «Wir geben unseren Partner alles an digitalen Hilfsmitteln an die Hand, was ihr Tagesgeschäft erleichtert. Entscheiden, was sie konkret brauchen, können aber alle Betriebe autonom.» Die grösste Herausforderung für Gerd Heinemann ist die Akzeptanz der digitalen Hilfsmittel: «Momentan wird etwas 50% des Potentials genutzt. Denn während viele Jüngere in der Branche die Systeme bereits nutzen, tun sich Ältere etwas schwerer. Doch der Nutzungsgrad der digitalen Mittel wird wachsen.» Mit den optimalen digitalen Hilfsmitteln könne man laut Heinemann pro Betrieb in der Reifensaison bis zu einer halben Person einsparen. Es ist darum wichtig, dass Händler und Garagisten, das Potential der digitalen Hilfsmittel zu ihrem betriebswirtschaftlichen Vorteil nutzen, um sich selbst heute und in Zukunft optimal im Markt positionieren zu können.
Quelle: Koelnmesse / THE TIRE COLOGNE
Mfi. Dietmar Winkler moderierte an der Tire Cologne die Podiumsdiskussion und eröffnete die Diskussion mit einer einschlägigen Erkenntnis aus einer im Jahr 2021 erschienenen Studie, die die BBE Automotive zusammen mit dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) durchgeführt hat. Laut dieser Studie informieren sich 45 Prozent der Endkonsumenten des Reifenhandels im Internet über Preise und Produkte. Tatsächlich bestellen aber nur 13 Prozent der Kunden ihre Reifen im Internet. Für ganze 39 Prozent der Kunden ist es ausgeschlossen, Reifen im Internet zu bestellen.
«Ist das eine gute Nachricht für den stationären Reifenhandel? Und besteht noch Hoffnung, dass nicht nur alles digital und im Onlineshop gekauft wird?», fragt Dietmar Winkler nun Gerd Heinemann, Geschäftsführer bei BBE Automotive. Heinemann sieht diese Ausgangslage grundsätzlich als positive Nachricht für den stationären Reifenhandel und die Garagenbetriebe. «Die Onlinequote im Reifenhandel war über die letzten Jahre konstant im Vergleich zu anderen Segmenten», sagt Heinemann. Denn anders als beispielsweise bei Gütern wie Kleidung müsse der Reifen schliesslich irgendwo montiert werden. Es bestehe aber, so Heinemann, trotzdem – oder gerade deswegen – immer noch sehr viel Potenzial, was die Digitalisierung im Reifenhandel anbelangt. Denn die Studie hat auch ergeben, dass etwa 13% aller befragten Reifenhändler stark expandieren wollten. Dafür müssten aber gerade betriebsinterne Prozesse sowie die Kundenkommunikation digitalisiert und optimiert werden, so Heinemann.
Dennis Epping, Manager Retail Operations bei Goodyear Retail Systems GmbH, sieht dies für die Goodyear-Tochter und Fachhandelsmarke Premio gleich: «Es geht darum, Prozesse zu verbessern und den Händlern die richtigen (digitalen) Instrumente an die Hand zu geben.» Er ist aber auch der Meinung, dass man nicht grundsätzlich alle – und damit auch teils schlechte – Prozesse digitalisieren sollte. Da die Goodyear-Tochter Premio ein reines Franchise-Unternehmen ist, müsse man bei den Händlern einerseits Überzeugungsarbeit leisten, was die Etablierung bewährter digitaler Tools anbelangt und andererseits auch immer auf die Bedürfnisse der einzelnen Betriebe eingehen. Dafür habe man bei Premio einen Beirat, bei dem auch die Händler einbezogen werden und einen IT-Arbeitskreis, wo kontinuierlich neue Lösungen erdacht und dann zusammen mit Pilothändlern getestet werden. «Im Elfenbeinturm etwas entwickeln, das in der Praxis nichts taugt, bringt niemandem etwas», sagt Epping.
Anders als beim Premio-Konzept, das einen einheitlichen Auftritt verfolgt, sind die Partnerbetriebe bei Reifen 1+ freie Werkstätten. Andreas Burk, Verkaufsleiter Partnersysteme bei der Interpneu Handelsgesellschaft, sagt, dass auch bei ihnen die Herausforderung in der Digitalisierung des Reifenfachhandels darin liegt, die individuellen Bedürfnisse der Partnerbetriebe abzuholen: «Wir geben unseren Partner alles an digitalen Hilfsmitteln an die Hand, was ihr Tagesgeschäft erleichtert. Entscheiden, was sie konkret brauchen, können aber alle Betriebe autonom.» Die grösste Herausforderung für Gerd Heinemann ist die Akzeptanz der digitalen Hilfsmittel: «Momentan wird etwas 50% des Potentials genutzt. Denn während viele Jüngere in der Branche die Systeme bereits nutzen, tun sich Ältere etwas schwerer. Doch der Nutzungsgrad der digitalen Mittel wird wachsen.» Mit den optimalen digitalen Hilfsmitteln könne man laut Heinemann pro Betrieb in der Reifensaison bis zu einer halben Person einsparen. Es ist darum wichtig, dass Händler und Garagisten, das Potential der digitalen Hilfsmittel zu ihrem betriebswirtschaftlichen Vorteil nutzen, um sich selbst heute und in Zukunft optimal im Markt positionieren zu können.
Die ganze Podiumsdiskussion an der Tire Cologne mit weiteren Ausführungen zu Online-Terminvereinbarung, CRM und der Ansprache von Flottenkunden finden Sie hier!
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