100 Jahre Garage Sigrist in Rafz ZH
Ein Jahrhundert lang neugierig geblieben
8. November 2022 agvs-upsa.ch – 1922 legte Emil Sigrist den Grundstein für die Garage Sigrist AG in Rafz ZH. Jetzt hat sein Urenkel Marc Sigrist die Leitung übernommen. Was den Betrieb auszeichnet und wie er sich zum Thema Fachkräftemangel und in der Branche positioniert, erfuhren die AGVS-Medien im Rahmen eines AGVS-Überraschungsbesuchs zum Jubiläum.
Anstatt «nur» zu einem kurzen angekündigten Gespräch tauchten im Oktober im Namen des AGVS Ronald Betschart (M.), Vorstandsmitglied der AGVS-Sektion Zürich, Mitarbeiterin Saskia Indergand (2.v.r.)sowie Kundenberater René Schoch (r.) in Rafz ZH zu einem längeren Besuch bei der Garage Sigrist auf – und gratulierten dort Marc (2.v.l) und Hans Sigrist (l.) als Überraschung zum 100-Jahr-Jubiläum der Garage.
Cym. Was ist das Geheimnis einer Garage, die seit 100 Jahren erfolgreich wirtschaftet? Antworten darauf hat Hans Sigrist mit seiner Garage Sigrist AG in Rafz ZH. Der Familienbetrieb meistert seit hundert Jahren den steten Wandel in der Branche. Diesen Oktober erst hat gerade Hans Sigrists Sohn Marc die Leitung übernommen. In einem Betrieb, der so gut aufgestellt ist, dass der Junior auf die Frage, was er mit der Übernahme verändern wolle und wo man seine Handschrift werde sehen können, gar nicht so recht weiss, was antworten. «Ich will vorerst nicht viel ändern und den Betrieb genauso weiterführen», sagt der 37-jährige Marc Sigrist. Mit der Zeit werde es, wie bei jedem Wechsel, etwas Veränderung geben, und er habe auch einige Ideen. Aber es eile nicht. Die Übergabe war schon länger geplant und wurde mit dem 100-jährigen Jubiläum nun vollzogen.
Ausser auf das Werkstattkonzept der Hostettler Autotechnik AG, «Autofit», ist die Garage Sigrist auf den Verkauf von Suzuki und Renault spezialisiert. Letzteres seit 65 Jahren. Zudem nimmt die Garage Sigrist Oldtimer und Elektrofahrzeuge für Wartungen entgegen, und auf dem Vorplatz stehen Anhänger in allen Variationen zu Miete und Kauf bereit. Ist diese Vielfältigkeit das Rezept hinter dem Erfolg? «Qualität, Dienstleistungsbereitschaft, Neugier und der Wille zu Weiterbildungen», fasst Hans Sigrist die zentralen Aspekte zusammen, damit es in einem Betrieb gut laufe. Auch sei die Vernetzung in der Region von grosser Bedeutung. «Das 90. Jubiläum hatten wir richtig gross gefeiert mit einem Festzelt und allem, was dazugehört. Wegen der anhaltenden Covid-19-Thematik wollten wir dieses Mal aber nicht etwas Grosses planen und haben andere Wege gesucht, um uns durchs Jahr bei der Kundschaft zu bedanken.» Zum Beispiel gebe es bei jedem Service eine Tasche mit einem Aufdruck der Garage geschenkt. Zu sehen ist auf der einen Seite das Gebäude heute und auf der anderen Seite, wie es 1922 aussah. «So profitiert jeder», meint Hans Sigrist zufrieden.
1922 legte Emil Sigrist den Grundstein für die Garage Sigrist AG. Eine kleine Ecke im Showroom erinnert an diese Zeit. Der Betrieb ist seit 90 Jahren Verbandsmitglied beim AGVS.
Im Ausstellungsraum der Garage ist ebenfalls eine kleine Nostalgieecke eingerichtet. Mit alten Werkzeugen und Fotos, die zeigen, wie es 1922 an diesem Ort aussah, als die Garage als kleine mechanische Werkstätte von Hans Sigrists Grossvater Emil Sigrist gegründet wurde. Nicht nur dem technologischen Fortschritten musste sich die Garage immer wieder stellen, sondern auch einen Schicksalsschlag verkraften. «Mein Vater starb in sehr jungen Jahren, als mein Bruder und ich noch nicht im Alter waren, um die Garage weiterzuführen», erzählt Hans Sigrist. Eine nahtlose Übergabe sei deshalb nicht möglich gewesen. Ein externer Betriebsleiter übernahm den Betrieb in den 1970ern für vier Jahre. Es folgten nach Hans Sigrists Einstieg 1980 – damals noch mit seinem Bruder – diverse Modernisierungen und ein Anbau, der dem Standort das heutige Bild verliehen. «Ich bin dankbar, dass die Übergabe an meinen Sohn nun nach über 40 Jahren anders verlaufen konnte und dass wir eine gute Vater-Sohn-Beziehung haben.» Auch der Einstieg in die Rennsportszene mit der Übernahme eines Renault-Clio-Sport-Rennwagens habe dazu beigetragen. «Solche Events schweissen zusammen und schaffen ein gutes Verhältnis und Vertrauen», sagt Hans Sigrist.
Grosses Vertrauen bewiesen bei ihnen auch schon unzählige Kunden. «Es kam schon vor, dass Kunden bereits vor der Probefahrt das Auto so gut wie gekauft haben. Manchmal entscheidet der erste Eindruck», sagt Hans Sigrist. Offenheit, Transparenz und auch das familiäre Ambiente würden geschätzt. Gerade heute seien solche Dinge wichtig. «Er ist wirklich eine turbulente Zeit. Klar gab es immer mal Herausforderungen, aber diese aktuelle Situation ist schon ausserordentlich. Man muss als Garagist neue Wege gehen.» Ein weiterer Aspekt sei auch der Fachkräftemangel, wobei Hans Sigrist eine klare Position einnimmt: «Man sollte viel öfters auch Senioren und ältere Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt zurückholen. Ihr Wissen ist immens und für eine Garage unglaublich wertvoll.» Generell gebe er den Garagisten mit auf den Weg: «Neugierig bleiben, dann funktioniert es.»
Anstatt «nur» zu einem kurzen angekündigten Gespräch tauchten im Oktober im Namen des AGVS Ronald Betschart (M.), Vorstandsmitglied der AGVS-Sektion Zürich, Mitarbeiterin Saskia Indergand (2.v.r.)sowie Kundenberater René Schoch (r.) in Rafz ZH zu einem längeren Besuch bei der Garage Sigrist auf – und gratulierten dort Marc (2.v.l) und Hans Sigrist (l.) als Überraschung zum 100-Jahr-Jubiläum der Garage.
Cym. Was ist das Geheimnis einer Garage, die seit 100 Jahren erfolgreich wirtschaftet? Antworten darauf hat Hans Sigrist mit seiner Garage Sigrist AG in Rafz ZH. Der Familienbetrieb meistert seit hundert Jahren den steten Wandel in der Branche. Diesen Oktober erst hat gerade Hans Sigrists Sohn Marc die Leitung übernommen. In einem Betrieb, der so gut aufgestellt ist, dass der Junior auf die Frage, was er mit der Übernahme verändern wolle und wo man seine Handschrift werde sehen können, gar nicht so recht weiss, was antworten. «Ich will vorerst nicht viel ändern und den Betrieb genauso weiterführen», sagt der 37-jährige Marc Sigrist. Mit der Zeit werde es, wie bei jedem Wechsel, etwas Veränderung geben, und er habe auch einige Ideen. Aber es eile nicht. Die Übergabe war schon länger geplant und wurde mit dem 100-jährigen Jubiläum nun vollzogen.
Ausser auf das Werkstattkonzept der Hostettler Autotechnik AG, «Autofit», ist die Garage Sigrist auf den Verkauf von Suzuki und Renault spezialisiert. Letzteres seit 65 Jahren. Zudem nimmt die Garage Sigrist Oldtimer und Elektrofahrzeuge für Wartungen entgegen, und auf dem Vorplatz stehen Anhänger in allen Variationen zu Miete und Kauf bereit. Ist diese Vielfältigkeit das Rezept hinter dem Erfolg? «Qualität, Dienstleistungsbereitschaft, Neugier und der Wille zu Weiterbildungen», fasst Hans Sigrist die zentralen Aspekte zusammen, damit es in einem Betrieb gut laufe. Auch sei die Vernetzung in der Region von grosser Bedeutung. «Das 90. Jubiläum hatten wir richtig gross gefeiert mit einem Festzelt und allem, was dazugehört. Wegen der anhaltenden Covid-19-Thematik wollten wir dieses Mal aber nicht etwas Grosses planen und haben andere Wege gesucht, um uns durchs Jahr bei der Kundschaft zu bedanken.» Zum Beispiel gebe es bei jedem Service eine Tasche mit einem Aufdruck der Garage geschenkt. Zu sehen ist auf der einen Seite das Gebäude heute und auf der anderen Seite, wie es 1922 aussah. «So profitiert jeder», meint Hans Sigrist zufrieden.
1922 legte Emil Sigrist den Grundstein für die Garage Sigrist AG. Eine kleine Ecke im Showroom erinnert an diese Zeit. Der Betrieb ist seit 90 Jahren Verbandsmitglied beim AGVS.
Im Ausstellungsraum der Garage ist ebenfalls eine kleine Nostalgieecke eingerichtet. Mit alten Werkzeugen und Fotos, die zeigen, wie es 1922 an diesem Ort aussah, als die Garage als kleine mechanische Werkstätte von Hans Sigrists Grossvater Emil Sigrist gegründet wurde. Nicht nur dem technologischen Fortschritten musste sich die Garage immer wieder stellen, sondern auch einen Schicksalsschlag verkraften. «Mein Vater starb in sehr jungen Jahren, als mein Bruder und ich noch nicht im Alter waren, um die Garage weiterzuführen», erzählt Hans Sigrist. Eine nahtlose Übergabe sei deshalb nicht möglich gewesen. Ein externer Betriebsleiter übernahm den Betrieb in den 1970ern für vier Jahre. Es folgten nach Hans Sigrists Einstieg 1980 – damals noch mit seinem Bruder – diverse Modernisierungen und ein Anbau, der dem Standort das heutige Bild verliehen. «Ich bin dankbar, dass die Übergabe an meinen Sohn nun nach über 40 Jahren anders verlaufen konnte und dass wir eine gute Vater-Sohn-Beziehung haben.» Auch der Einstieg in die Rennsportszene mit der Übernahme eines Renault-Clio-Sport-Rennwagens habe dazu beigetragen. «Solche Events schweissen zusammen und schaffen ein gutes Verhältnis und Vertrauen», sagt Hans Sigrist.
Grosses Vertrauen bewiesen bei ihnen auch schon unzählige Kunden. «Es kam schon vor, dass Kunden bereits vor der Probefahrt das Auto so gut wie gekauft haben. Manchmal entscheidet der erste Eindruck», sagt Hans Sigrist. Offenheit, Transparenz und auch das familiäre Ambiente würden geschätzt. Gerade heute seien solche Dinge wichtig. «Er ist wirklich eine turbulente Zeit. Klar gab es immer mal Herausforderungen, aber diese aktuelle Situation ist schon ausserordentlich. Man muss als Garagist neue Wege gehen.» Ein weiterer Aspekt sei auch der Fachkräftemangel, wobei Hans Sigrist eine klare Position einnimmt: «Man sollte viel öfters auch Senioren und ältere Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt zurückholen. Ihr Wissen ist immens und für eine Garage unglaublich wertvoll.» Generell gebe er den Garagisten mit auf den Weg: «Neugierig bleiben, dann funktioniert es.»
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