Lieferengpässe
Deutsche Kaufprämie bremst Schweiz aus
22. Juni 2020 agvs-upsa.ch – Die deutsche Kaufprämie für Elektroautos schafft für den Schweizer Markt ein Ungleichgewicht: Einerseits sorgt sie für eine massive Preisdifferenz, andererseits könnte sie zu Lieferengpässen führen.
Angela Merkel und die deutsche Bundesregierung unterstützen die E-Mobilität mit einer Kaufprämie. Quelle: VW.
abi. Die deutsche Bundesregierung unterstützt mit ihrem Corona-Krisenbewältigungspaket auch die Autoindustrie. Wie die Handelszeitung in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, werden bis Ende Jahr in Deutschland E-Autos, die nicht mehr als 40'000 Euro kosten, mit 6000 Euro staatlich verbilligt. Teurere Autos erhalten 5000 Euro. Hinzu kämen Herstellerprämien auf strombetriebene Fahrzeuge von mindestens 3000 Euro sowie ein befristet tieferer Mehrwertsteuersatz von 16 statt 19 Prozent.
Die Handelszeitung rechnet aus, dass Klein- und Mittelklasse-Elektroautos in Deutschland um bis zu 10'000 Euro günstiger werden. Damit können sie mit konventionellen Verbrennern mithalten. Als Beispiel nennt die Zeitung den VW ID.3, der in der ersten Edition nach Abzug aller Fördermassnahmen noch rund 32'000 Euro kosten wird. In der Schweiz kostet das gleiche Auto gut 54'000 Franken – eine deutliche Preisdifferenz aus Käufersicht zwischen der Schweiz und Deutschland. Grauimporte dürfte es allerdings trotzdem frühestens 2021 geben: Der Autokäufer in Deutschland muss die Prämie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle selber beantragen. Dabei muss das E-Auto auf den Antragssteller persönlich zugelassen sein und mindestens sechs Monate zugelassen bleiben, schreibt die Handelszeitung.
Allerdings könnte sich die deutsche Kaufprämie negativ auf den Schweizer E-Auto-Markt auswirken, in dem sie dazu beiträgt, dass sich der Nachschub deutlich verknappt. «Wir rechnen damit, dass sich die Lieferzeiten für Elektrofahrzeuge im Schnitt von heute sechs Monate auf bis zu einem Jahr erhöhen dürften», sagt Jörg Beckmann vom Elektromobilitätsverband Swiss eMobility gegenüber der Handelszeitung.
Dino Graf vom Autoimporteur Amag geht gemäss dem Bericht davon aus, dass alle Hersteller versuchen würden, Länder mit einer befristeten Prämie bestmöglich zu beliefern. Entscheidend dabei ist die Höhe der staatlichen Zuschüsse. Beckmann führt als Beispiel Norwegen an, wo E-Auto-Käufer weniger lang auf die Auslieferung warten mussten als Käufer in anderen europäischen Ländern mit tieferen Subventionen. Für ihn ist daher klar: Die Kaufprämie wird den Absatz von E-Fahrzeugen in der Schweiz hemmen.
Das glaubt auch Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener: «Die Hersteller werden jene wichtigen Märkte wie Deutschland bevorzugen, wo dank E-Auto-Prämie grosse Volumen den Flottenausstoss auf die gewünschten 95 Gramm CO2 pro Kilometer zu drücken vermögen.» Als Konsequenz würden die Lieferzeiten von E-Autos in der Schweiz noch länger und «die geltenden CO2-Flottengrenzwerte werden damit noch schwieriger zu erreichen sein».
Angela Merkel und die deutsche Bundesregierung unterstützen die E-Mobilität mit einer Kaufprämie. Quelle: VW.
abi. Die deutsche Bundesregierung unterstützt mit ihrem Corona-Krisenbewältigungspaket auch die Autoindustrie. Wie die Handelszeitung in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, werden bis Ende Jahr in Deutschland E-Autos, die nicht mehr als 40'000 Euro kosten, mit 6000 Euro staatlich verbilligt. Teurere Autos erhalten 5000 Euro. Hinzu kämen Herstellerprämien auf strombetriebene Fahrzeuge von mindestens 3000 Euro sowie ein befristet tieferer Mehrwertsteuersatz von 16 statt 19 Prozent.
Die Handelszeitung rechnet aus, dass Klein- und Mittelklasse-Elektroautos in Deutschland um bis zu 10'000 Euro günstiger werden. Damit können sie mit konventionellen Verbrennern mithalten. Als Beispiel nennt die Zeitung den VW ID.3, der in der ersten Edition nach Abzug aller Fördermassnahmen noch rund 32'000 Euro kosten wird. In der Schweiz kostet das gleiche Auto gut 54'000 Franken – eine deutliche Preisdifferenz aus Käufersicht zwischen der Schweiz und Deutschland. Grauimporte dürfte es allerdings trotzdem frühestens 2021 geben: Der Autokäufer in Deutschland muss die Prämie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle selber beantragen. Dabei muss das E-Auto auf den Antragssteller persönlich zugelassen sein und mindestens sechs Monate zugelassen bleiben, schreibt die Handelszeitung.
Allerdings könnte sich die deutsche Kaufprämie negativ auf den Schweizer E-Auto-Markt auswirken, in dem sie dazu beiträgt, dass sich der Nachschub deutlich verknappt. «Wir rechnen damit, dass sich die Lieferzeiten für Elektrofahrzeuge im Schnitt von heute sechs Monate auf bis zu einem Jahr erhöhen dürften», sagt Jörg Beckmann vom Elektromobilitätsverband Swiss eMobility gegenüber der Handelszeitung.
Dino Graf vom Autoimporteur Amag geht gemäss dem Bericht davon aus, dass alle Hersteller versuchen würden, Länder mit einer befristeten Prämie bestmöglich zu beliefern. Entscheidend dabei ist die Höhe der staatlichen Zuschüsse. Beckmann führt als Beispiel Norwegen an, wo E-Auto-Käufer weniger lang auf die Auslieferung warten mussten als Käufer in anderen europäischen Ländern mit tieferen Subventionen. Für ihn ist daher klar: Die Kaufprämie wird den Absatz von E-Fahrzeugen in der Schweiz hemmen.
Das glaubt auch Auto-Schweiz-Direktor Andreas Burgener: «Die Hersteller werden jene wichtigen Märkte wie Deutschland bevorzugen, wo dank E-Auto-Prämie grosse Volumen den Flottenausstoss auf die gewünschten 95 Gramm CO2 pro Kilometer zu drücken vermögen.» Als Konsequenz würden die Lieferzeiten von E-Autos in der Schweiz noch länger und «die geltenden CO2-Flottengrenzwerte werden damit noch schwieriger zu erreichen sein».