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SwissSkills 2022

Die Automobilbranche feiert ihren neuen Champion!

11. September 2022 agvs-upsa.ch – Die besten Automobil-Mechatroniker/-innen, die das Land zu bieten hat, kämpften in den letzten vier Tagen im Rahmen der SwissSkills 2022 um den Schweizer Meistertitel. 20 Talente traten in der Bern Expo gegeneinander an und lieferten sich einen spannenden Wettkampf. Dieser bot auch Tausenden Schülerinnen und Schüler eine eindrückliche Kulisse. Als Sieger ging der 20-jährige Fabio Bossart aus Schötz LU hervor. 

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Auf dem Podest gelandet: Nevio Bernet aus Ufhusen LU (Silber), Fabio Bossart aus Schötz LU (Gold) und Noah Frey aus Studen BE (Bronze). Die drei Talente verwiesen mit ihrer ausserordentlichen Leistung die 17 anderen gleichaltrigen Automobil-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker mit Jahrgang 2001 und jünger auf die weiteren Plätze. Foto: SwissSkills



cym. Der Hellcat-Motor der Schweizer Firma Helftec aus dem Driftcar Nissan S14 heulte am Tagesende in der Halle 2.2 jeweils laut auf, wenn eine Gruppe der insgesamt 20 Automobil-Mechatroniker/-innen ihre Arbeit an den fünf Posten beendet hatte. Jedes Talent stellte die eigenen Fähigkeiten über sechs Stunden verteilt auf zwei Tagen unter Beweis. Um die Fehler und Manipulationen an den Fahrzeugen zu finden, blieben pro Posten anderthalb Stunden Zeit. Bereits um 7.30 Uhr hiess es deshalb bei der Jungmannschaft: volle Konzentration. Für Fabio Bossart ging am Samstag ein Traum in Erfüllung. Er darf sich ab sofort Schweizer Meister der Automobil-Mechatroniker nennen. «Diese Goldmedaille bedeutet mir viel, wie viel wird sich noch zeigen, aber es ist sicher das Beste, was mir passieren konnte», sagte er gestern Abend kurz nach der Siegerehrung. Seine Laufbahn startete der 20-Jährige im Nutzfahrzeugbereich in der Grund AG Fahrzeuge in Triengen LU. Er arbeitet derzeit im Personenwagenbereich in der Luzerner Auto Birrer AG in Sursee. Auf die Frage, wie er die SwissSkills erlebte, meinte der Sieger: «Es war ein fairer Wettkampf und die Aufgaben waren alle praxisnah, man hat die Fehler wirklich gesehen. Natürlich war jeweils ein gewisser Druck da, aber den Posten Motor und Mechanik konnte ich richtig geniessen, es war mein letzter Posten und einen Motor auseinander- und wieder zusammenzuschrauben, das ist einfach nur geil!»

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Ehre, wem Ehre gebührt: Von Emil Frey gab es für den Sieger Fabio Bossart einen Gutschein für ein Fahrtraining im Simulator von Emil Frey Racing in die Hand. 

Es ist ein Sieg, der vielen Talenten in den vergangenen Jahren schon manche Türe geöffnet hat und der Karriere mächtig Schub verleihen kann. Das bestätigt beispielsweise der Büdner Riet Bulfoni. Er fungierte an den SwissSkills als Experte. «Ich bin hier, weil ich den SwissSkills und allen Personen, die dahinterstehen, etwas zurückgeben will», sagt er. «Mir hat meine Teilnahme 2016 auf meinem Weg enorm geholfen und ich konnte viele Kontakte knüpfen, die bis heute wichtig sind.» Bulfoni holte 2016 die Silbermedaille und reiste 2017 mit der Schweizer Delegation nach Abu Dhabi an die WorldSkills. Heute ist er Werkstattleiter und Wagenchef Rennwagen bei Octane 126, dem offiziellen Servicepartner von Ferrari und Maserati. Die Bedeutung solcher internationalen Erfolge der Schweizer Equipe hob Charles-Albert Hediger, Mitglied des AGVS-Zentralvorstandes, in seiner Rede anlässlich des Apéros für die Sponsoren und geladenen Gäste am Donnerstagabend hervor: «Die Erfolge der Schweizer Talente an internationalen Wettkämpfen zeigen, was für ein hochstehendes und funktionierendes Ausbildungssystem wir haben.»

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Dieses System verhalf auch den Zweit- respektive Drittplatzieren nun zu Höchstleistungen. Auf das Siegerpodest stieg am Samstag auch Nevio Bernet, Automobil-Mechatroniker aus Ufhusen LU. Er gewann die Silbermedaille. Der 19-Jährige hatte die Lehrabschlussprüfung erst diesen Sommer hinter sich gebracht und sagte dazu: «Ein so gutes Resultat habe ich nicht erwartet, es ist ein toller Erfolg. Ich hatte nach dem Wettkampf besonders bei den Aufgaben zur Elektrik ein gutes Gefühl.» Die Bronzemedaille holte sich Noah Frey aus Studen BE. Er zeigte sich nach der Siegerehrung überrascht: «Ich habe ein Podestplatz nicht erwartet, es war zum Teil auch sehr anspruchsvoll». Er löste die Aufgaben an den fünf Posten Motormanagement, Karrosserie/Elektrik, Bremsen, Fahrwerk und Lenkung sowie Motomechanik aber ebenfalls mit Bravour. Wie schwierig das ist, weiss Markus Schwab, beim AGVS zuständig für Automobiltechnik & Prüfungen. Er zeichnet seit 2018 bei den SwissSkills für den Aufbau und den Ablauf der Prüfungen verantwortlich. «Alle Probleme und Fehler zu lösen ist sehr schwierig. Um das zu erreichen, muss alles optimal laufen», sagt er. Zudem dürfe man den Stressfaktor an der Messe nicht vergessen. «Es ist eine Prüfungssituation, entsprechend sind einige auch nervös. Am Rand stehen zudem viele Besuchende und schauen zu.» 

In der Tat schlenderten jeden Tag Tausende Gäste zum Messestand des Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS). Sie informierten sich auf einer Fläche von 770 Quadratmetern über die vielseitige Berufswelt. Einige Besuchende kamen bereits mit Fragebögen auf sie zu. Sie wollten zum Beispiel die Sonnen- und Schattenseite der Autoberufe wissen. Eine Antwort: «Es kann in der Reifenwechselsaison, die schon bald wieder ansteht, in der Werkstatt manchmal Stress bedeuten, aber die Vielseitigkeit gerade mit den neuen Antriebstechnologien macht die verschiedenen Ausbildungswege in der Automobilbranche zu einem enorm spannenden und innovativen Berufsfeld mit reellen Zukunftschancen», sagt Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung, zuständig für den Bereich Bildung. 

Weitere Fotos der Wettkampftage und der Siegerehrung finden Sie hier:

Tag 1 und Tag 2

Tag 3

Tag 4 inkl. Siegerehrung


 
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