Blutdruckmessung am Herzstück

Batteriediagnose bei Bosch

Blutdruckmessung am Herzstück

26. Mai 2023 agvs-upsa.ch – Elektroautos benötigen tendenziell weniger Reparaturen. Langweilig wird es in den Werkstätten deshalb nicht: Fachleute sind gefragt und vermehrte Diagnose etwa zur Prüfung des Batteriezustands. Die AGVS-Medien fragen bei Bosch nach, welche Technik man braucht.

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Noch selten, aber gewinnbringend: Hochvoltkomponenten wie Batterien sind bei einer Reparatur sehr umsatzfördernde Posten für Garagen – und ebenso der steigende Bedarf an deren Diagnose. Foto: Bosch

tpf. Längst ist das Kapitel «Diagnose» eines, das auf den Werkstattrechnungen stetig wächst: Bereits in Kleinwagen steckt (auch, weil Gadgets die geringere Rendite pro Fahrzeug ausgleichen) zunehmend Hightech. Bosch hat als weltgrösster Autozulieferer laut ­Sandro Francescutto, Leiter Garagenausrüstung Schweiz bei der Robert Bosch AG in Urdorf ZH, allein 2021 bei Assistenzsystemen und Sensoren ein Wachstum von 40 Prozent verzeichnet. Ein Gewinn für Autofahrende – und ein Treiber für Werkstattumsatz. Um Margen zu steigern und kompetent zu arbeiten, braucht es durchdachte Prozesse, geschultes Personal – und auch Diagnosegeräte.

Bekanntes Gerät für eine neue Ära
Diese Diagnose deckt im Idealfall die E-Mobilität gleich mit ab. Das Herzstück aller Stromer ist die Hochvoltbatterie (HVB) und deren Tausch einer der umsatzträchtigsten Werkstattaufenthalte. Noch sind die Ausfallquoten zwar gering, aber das wird sich mit dem Fahrzeugalter ändern. «Daher arbeitet Bosch bereits am Reparatur- und Austauschkonzept», sagt Francescutto und erläutert: «Wie vor jeder unvermeidlichen Herztransplantation erfolgt im besten Fall schon in den Jahren zuvor eine regelmässige Blutdruckmessung: Welcher Kunde, Ankäufer oder Restwertberechner möchte schon später eine böse Überraschung erleben?»

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Übersichtlich: Das Bosch KTS analysiert mit der Esitronic neu auch den SOC von Hochvoltbatterien. Foto: Bosch

Bosch integriert die Batteriezustandsmessung – also die Ermittlung des «State of Health» (SOH) – neu in die Diagnosesoftware Esitronic. Das Bosch-KTS-Diagnosegerät ermittle Daten der Steuergeräte und kontrolliere die HVB auf altersbedingte Fehlercodes. Dann würden Batterie-Istwerte geprüft und der Zustand werde übersichtlich grafisch dargestellt. So sei einfach zu erkennen, ob sich ein Wert im vom Autohersteller als ausreichend (grün) oder unzureichend (gelb) definierten Bereich befinde. Für das Auslesen des SOH würden ausser der Esitronic und dem KTS-Gerät keine weiteren Hilfsmittel benötigt.

Ein Wissensvorsprung als ­Erstausrüster
«Dies wird kontinuierlich für weitere Marken und Modelle angeboten», betont Francescutto. Als Erstausrüster vieler Marken habe Bosch, so Francescutto, «am Aftermarket einen gewissen Vorsprung». Etwa dank der Präsenz in Skandinavien. Dort testen neue E-Autohersteller (beispielsweise aus China oder den USA) ihre neuen Modelle gerne, ehe sie in die ganze EU und die Schweiz finden. Bei Bosch kenne man die Autos oft schon – und wenn nicht, werde im Norden gründlich analysiert. Diese Erkenntnisse und Daten landeten dann zeitnah, online und weltweit in der Esitronic. Und seien schon parat, wenn die neuen Modelle zu uns kommen.
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