BS/BL: Herbstversammlung 2022

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BS/BL: Herbstversammlung 2022

René Degen, Präsident der AGVS-Sektion beider Basel eröffnete die Herbstversammlung im Bildungszentrum. Dass 55 Gäste, die den Weg nach Sissach gefunden hatten, um den drei Referenten zuzuhören, freute den Präsidenten sehr. Selbstverständlich, so wies René Degen bereits zu Beginn der Veranstaltung hin, dürfe auch das leibliche Wohl nie zu kurz kommen.

Vor dem geselligen Teil warteten nun die Fachreferate auf die Teilnehmenden. Michael Sattler, Projektleiter & Bereichsleiter Ökozentrum, Langenbruck, startete mit seinem Vortrag «Strom-Blackout - mögliche Szenarien für Unternehmen".

So sieht der Notfallplan des Bundesrates aus:

1. Schritt: Sparappell an die Bevölkerung
Sollte die Schweiz im Winter auf eine solche Strommangellage zusteuern, gibt es eine ziemlich präzise Kaskade von Massnahmen: Ein erster Schritt wären Sparappelle des Bundesrats an die Bevölkerung.

Reicht das nicht aus, würde es verbindlicher: Der Bundesrat würde gewisse Anwendungen verbieten, auf die man verzichten kann, erklärt VSE-Direktor Michael Frank. Als Beispiele nennt er Jacuzzis, Saunas, Hallenbäder, Skilifte und Schneekanonen im Winter, aber auch Leuchtreklamen könnten betroffen sein, um den Konsum zu senken.

2. Schritt: Grossverbraucher müssen reduzieren
Wenn das noch immer nicht ausreicht, würde der Bundesrat für die Grossverbraucher anordnen, ihren Konsum auf 80 Prozent zu reduzieren. Das beträfe dann laut Frank die gesamte Wirtschaft.

«Hier ist das grosse Volumen an Stromkonsum. Wenn man das herunterbringt, kann mit einem verminderten Stromangebot das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage im Netz erhalten, um die Notmassnahme von Netzabschaltungen zu vermeiden», erklärt Frank.

3. Schritt: Netz aus im 4-8-4- oder 4-4-4-Stundentakt
Als dritten und letzten Schritt würde der Bundesrat dann anordnen, dass die Netze periodisch abgeschaltet werden müssen. Gemäss Frank würde dann entweder das Netz für vier Stunden abgeschaltet und während acht Stunden Strom liefern oder im Vierstundentakt ab- und wieder eingeschaltet.

Um darauf vorbereitet zu sein, müssen die Elektrizitätsunternehmen entsprechende Pläne vorbereiten, die sie im Krisenfall den Krisenstäben übergeben. Diese Pläne seien grundsätzlich geheim, sagt Frank. Die kantonalen Krisenstäbe könnten die Pläne aber veröffentlichen, wenn sie wollten: «Im Vorfeld werden diese Pläne aus Sicherheitsüberlegungen nicht veröffentlicht, damit die Kriminalitätsrate nicht steigt.»

Das sind bis jetzt alles Pläne und Worst-Case-Szenarien. Ob sie eintreten, hängt auch damit zusammen, ob es in den nächsten Wochen regnet und dies die Stauseen mit Wasser füllt – für den Strom im Winter.

Yousty.ch
Anschliessend war die Reihe an Michael Jacobson, Geschäftsführer, und Marc Purtschert, Verantwortlicher für Berufsverbände & Nachwuchsmarketing von Yousty AG, welche die Teilnehmenden über die Generation Z, deren Wünsche und Verhalten und wie sich die Betriebe auf die neue Generation einstellen sollen, informierten. Zielgruppe von yousty sind über 82'000 Lehrstellensuchende. Pro Jahr verzeichnet die Plattform 4,6 Millionen Besucher. Sie kooperieren mit 48 Berufsverbänden, u.a. mit dem der Auto Gewerbe Verband Schweiz. 

Welche Eigenschaften und Merkmale zeichnet die Generation Z aus?
Die Generation Z bilden die Jahrgänge 1997 - 2021. Generation Z – auch als Digital Natives bezeichnet oder "The Smombies" - ist die erste Generation, die von Kindesbeinen an mit den digitalen Technologien aufgewachsen ist und eine hohe Affinität zu den mobilen Endgeräten besitzt. Im Gegensatz zu den vorherigen Generationen ist die digitale Welt nicht nur ein Teil des Lebens, sondern die jungen Menschen leben in ihr. Somit gibt es für sie nicht mehr die klare Abgrenzung zwischen der realen und virtuellen Welt, denn die Generation Z ist 24-Stunden online und nutzt die Möglichkeiten im vollen Zuge aus. Klassische Medien wie Zeitschriften und Magazine werden von den Jugendlichen kaum noch genutzt, da alle Informationen über den Laptop, das Tablet oder das Smartphone abgerufen werden. Die Flut von digitalen Nachrichten zu verarbeiten und für sich zu nutzen, ist ein weiteres Merkmal der Generation Z. Man kann hier von wahren Informationsmanagern sprechen, die die unwichtigen von den wichtigen Daten abgrenzen und die relevanten Informationen situationsbedingt optimal einsetzen. Die Digitalisierung hat auch dazu beigetragen, dass die Jugendlichen sich vorzugsweise über soziale Netzwerke, WhatsApp, Blogs sowie Foren austauschen und sich mit Menschen aller Kontinente verbinden. Die Generation Z präsentiert ihr Leben bei Facebook, Instagram und Snapchat: Bilder, Nachrichten und Videos werden erstellt und der Öffentlichkeit bereitgestellt. 

Welche Erwartungen hat die Generation Z an den Job?
Der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Jahren drastisch ändern, da ein Grossteil der Babyboomer (min. 55 Jahre) ausscheidet und demnächst in die Rente geht. Sie übernehmen heute noch die Führungsaufgaben in den Unternehmen und sind die wichtigen Entscheider, die unsere Wirtschaft vorantreibt. Die Babyboomer sind loyal zu ihrem Arbeitgeber, weisen ihrer Arbeit einen hohen Stellen wert zu und Überstunden sind für sie keine Ausnahme, im Gegensatz zu der neuen Generation. Der Generationenkonflikt und der demographische Wandel stehen unmittelbar auch in der Arbeitswelt bevor. Der kommenden Generation ist sehr bewusst, dass es in einigen Jahren manche Berufe nicht mehr geben wird und auch einige Tätigkeiten von Robotern übernommen werden. Nichts desto trotz sehen sie der Digitalisierung im Berufsalltag entspannt und positiv entgegen, was natürlich bereits mit ihrer alltäglichen Nutzung der Technologien zu tun hat. Im beruflichen und privaten Bereich können und wollen sie nicht auf das Internet verzichten.

Die ersten jungen Menschen, die der Generation Z angehören, absolvieren ihre Ausbildung in den Unternehmen und treten als Fachkraft einen Job an. Vier Generationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Unternehmen und insbesondere das Personalmanagement haben die Aufgabe, sich genau dieser Herausforderung zu stellen. Die Anforderungen der Generation Z müssen gezielt im Ausbildungsmarketing integriert und berücksichtigt werden, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Um auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben, sind neue Wege zu gehen und geeignete Strategien zu entwickeln. Unterschiedliche Werte, Eigenschaften und Merkmale müssen nun beachtet werden, um arbeitsfähige Teams für Projekte zu gründen und für ein angenehmes Betriebsklima zu sorgen.

Im Gegensatz zu den anderen Generationen - Babyboomer und Generation X - bringen die Digital Natives ganz neue Voraussetzungen mit in die Arbeitswelt: Umgang mit neuen Technologien, schnelle Wissensabfrage mithilfe des Internets und Flexibilität. Die jungen Menschen sind hypervernetzt und es findet kaum noch eine Abgrenzung zwischen der realen und virtuellen Welt statt. Zwar haben die Generation Y und Z im Umgang mit digitalen Medien und Social Media einige Gemeinsamkeiten, doch sie unterscheiden sie auch erheblich. Wie auch die älteren Generationen wollen die jungen Menschen sich von der vorherigen Generation abgrenzen und ihre eigenen Werte und Vorstellungen verwirklichen. Die Generation Z bindet sich nicht mehr an die Unternehmen und daher müssen andere Anreize durch das Personalmanagement geschaffen werden. Sie suchen nach einer Arbeit, die ihren Fähigkeiten und Neigungen entspricht: Interessante Projekte und wechselnde Herausforderungen nehmen langfristig Einfluss auf die Motivation der jungen Zielgruppe.

Zudem stellen die Arbeitsmodelle der Unternehmen wie Work-Life-Balance und Work-Life-Blending, die für die Generation Y bedeutsam sind, keine Alternativen mehr für die Generation Z dar. Sie wollen wieder klare Strukturen und feste Arbeitszeiten, sodass sie spätestens um 17 Uhr Dienstschluss haben und sich anschliessend mit ihren privaten Interessen sowie Hobbys beschäftigen können. So kommt es für die jungen Leute auch nicht in Frage, nach Feierabend noch Mails zu beantworten oder geschäftliche Telefonate zu führen. Ein weiterer Unterschied ist auch bei der Führungsverantwortung zu erkennen. Die junge Generation strebt nicht wie die Vorgänger-Generationen eine steile Karriere an, die tendenziell mit einer hohen Position im Unternehmen und einem hohen Gehalt verbunden ist. Stattdessen wollen sie sich in ihrer Freizeit der Selbstverwirklichung widmen.

Weiterbildungsangebote des AGVS
Abschliessend informierte Christian Schwald, Geschäftsführer Bildungszentrum, über die Weiterbildungsangebote des AGVS sowie über anstehende Events, unter anderem autoberufe-live am Samstag, 19. November 2022. 
 

 
Ökozentrum
Das Team des Ökozentrums forscht, entwickelt und bildet schon seit 1980 in den Bereichen erneuerbare Energien und Ressourcen, führt Aufträge von Wirtschaft und Gesellschaft aus oder initiiert eigene Projekte.

Dabei denkt das Team ganzheitlich und unabhängig, bleibt inhaltlich konsistent und garantiert durch ihrelangjährige Erfahrung eine praxis- und zielorientierte Umsetzung. www.oekozentrum.ch 

Yousty.ch
Yousty.ch ist das unabhängige Berufsbildungsportal mit dem grössten Nutzen für Lehrstellensuchende und Lehrbetriebe. Sie machen den Berufswahlprozess auf aussergewöhnliche Art und Weise erlebbar und schafft den perfekten Match für einen idealen Start ins Berufslebe. http://www.yousty.ch
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