Weil der erste Eindruck zählt

Umgang mit Desinfektionsmittel

Weil der erste Eindruck zählt

20. September agvs-upsa.ch – Desinfektionsmittel können Oberflächen beschädigen, wenn sie falsch angewendet werden. Im Umgang mit hygienischen Massnahmen an Fahrzeugen ist daher Vorsicht geboten. 

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Foto: Shutterstock

cym. Auf Sauberkeit und Hygiene in einem Betrieb zu achten, ist ein Qualitätsmerkmal und quasi die Visitenkarte eines jeden Garagisten. Davon ist Hansjörg Hug, CEO der Fripoo Produkte AG, überzeugt. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Grüningen ZH ist auf die Herstellung von Reinigungs- und Pflegemitteln spezialisiert. Auch nach der Corona-Pandemie sei es nach wie vor angebracht, Desinfektionsmittel für die Mitarbeitenden und die Kunden bereitzustellen. Zum Beispiel beim Empfang, im Showroom, beim Eingang oder auch auf den Toiletten. Hug empfiehlt Produkte, die einen angenehmen Geruch, zum Beispiel Alpenduft, versprühen. «Das macht die Kunden bereits beim Eingang happy.» Auf keinen Fall sollte man aber solche Produkte ohne Abklärung auch für Fahrzeuge verwenden. Zwar gibt es Desinfektionsmittel für Hände und Gegenstände, die auf Alkoholbasis formuliert sind und sich auch hervorragend zum Desinfizieren von Oberflächen, zum Beispiel im Innenraum der Fahrzeuge, eignen. Aber: «Man muss immer abklären welches Desinfektionsmittel sich für den entsprechenden Einsatz eignet.» 

«Händedesinfektionsmittel enthalten Fettstoffe zum Schutz der Haut und sind nicht immer für die Desinfektion von Fahrzeugen zu verwenden», macht auch Thierry Zuber, Direktor Automotive der Thommen-Furler AG, klar. Die Firma konzentriert sich seit 1990 auf die Distribution von Chemikalien-, Spezialitäten- und Schmierstoffen und ist um die Entsorgung und das Recycling von Industrie- und Sonderabfällen besorgt. Bevor ein Desinfektionsmittel im gesamten Fahrzeuginnenraum angewendet werde, müsse generell auf die Beständigkeit der Materialien geachtet werden. «Verschiedene Kunststoffe und Kunstleder können anfällig für Verfärbungen oder Beschädigungen sein», sagt er. Dies, weil die meisten Desinfektionsmittel für Fahrzeuge Lösemittel enthalten. Deshalb sei es ratsam, das Mittel erst auf einer kleinen Fläche auszuprobieren. In einer Garage brauche es zudem immer zwei Produkte: ein Händedesinfektionsmittel und ein Flächendesinfektionsmittel. Letztere sind nicht alkoholische Desinfektionsmittel, die zur Anwendung kommen, wenn grösserer Flächen desinfiziert werden müssen. 

«Wichtig ist, dass das Desinfektionsmittel richtig eingesetzt wird, betont Hug weiter. «Viele Anwender lassen beispielsweise das Desinfektionsmittel nicht genügend lange einwirken. Hinweise zur richtigen Verwendung findet man immer auf Etiketten», sagt er. «Zudem ist zu überprüfen, ob das gewählte Produkt eine entsprechende Zulassung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hat.» 

Und noch etwas sollte ein Garagist beachten: «Jeder Mitarbeitende sollte für die persönliche Hygiene eine kleine persönliche Flasche an seinem Arbeitsplatz haben», sagt Zuber. Und wenn die Aufstellung eines Spenders am Kundenempfang in Frage käme, sollte der Garagist nicht vergessen, ihn regelmäßig aufzufüllen. Denn: «Der erste Eindruck der Kunden ist katastrophal, wenn der Automat leer ist.»
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