Reparaturkosten europaweit erstmals über 700 Euro

Schadenauswertung von CarGarantie

Reparaturkosten europaweit erstmals über 700 Euro

19. März 2025 agvs-upsa.ch – Alljährlich veröffentlicht die CG Car-Garantie Versicherungs-AG ihre Analyse der durchschnittlichen europaweiten Reparaturkosten. Erst 2022 hatten diese die 600-Euro-Grenze überschritten. Letztes Jahr folgte ein Preissprung – und 2024 lagen sie nun sogar über der 700-Euro-Marke. Ilir Pinto

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Hatte bereits letztes Jahr einen weiteren steilen Anstieg der Reparaturkosten vorhergesagt – der sich nun statistisch bestätigte: Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender bei CarGarantie. Foto: CarGarantie

Jedes Jahr analysiert CarGarantie rund eine Million ausgelaufene Garantieverträge für Neuwagen und Occasionen aus allen europäischen Märkten, um durchschnittlichen Reparaturkosten für garantiepflichtige Schäden festzustellen. Für 2024 hatte der Spezialversicherer den weiteren deutlichen Anstieg vorhergesagt. Dieser fiel angesichts eines Schnitts von 718 Euro (umgerechnet ca. 692 Franken) im Jahr 2024 gegenüber 657 Euro (ca. 633 Franken) im Vorjahr sogar noch höher aus als die Rekordsteigerung von 2022 zu 2023.
 
Auch in diesem Jahr ist der Motor wieder für die teuersten Schäden verantwortlich. Bei den Occasionen steigt sein Anteil zum Vorjahr leicht auf 26 Prozent (Vorjahr 25,9 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgt die Treibstoffanlage inklusive Turbolader mit 17,7 Prozent (17,6 Prozent), auf dem dritten Rang die elektrische Anlage mit 12,9 Prozent (13,4 Prozent). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Neuwagen: Hier verantwortet der Motor auch heute noch 18,4 Prozent der Reparaturkosten (Vorjahr 20,4 Prozent), gefolgt von elektrischer Anlage (17,8, Vorjahr 14,7 Prozent) und Treibstoffanlage (15,5, im Vorjahr 17,1 Prozent und Platz 2).


Der Motor bleibt das Bauteil mit den teuersten Reparaturkosten: Diese Grafik zeigt die Anteile an den Reparaturkosten bei Occasionen im Jahr 2024. Grafiken: CarGarantie


Der Motor bleibt das Bauteil mit den teuersten Reparaturkosten: Diese Grafik zeigt die Anteile an den Reparaturkosten bei Neuwagen im Jahr 2024.

Elektrik und Elektronik bleiben anfällig
Die elektrische Anlage bleibt auch 2024 weiterhin das anfälligste Bauteil. Bei Occasionen ist sie mit 21,5 Prozent für mehr als ein Fünftel der Schäden verantwortlich (Vorjahr 22,1 Prozent). Die Treibstoffanlage und der Motor folgen mit 18,2 Prozent (17,7 Prozent) und 13,5 Prozent (14,0 Prozent). Bei Neuwagen macht die elektrische Anlage bei der Schadenhäufigkeit sogar einen kleinen Sprung auf 26,1 Prozent (Vorjahr 22,2 Prozent). Innerhalb von zwei Jahren ist die Anfälligkeit der elektrischen Anlage damit von etwas mehr als einem Fünftel auf mehr als ein Viertel gestiegen. Auch die Komfortelektrik ist mit 14,9 Prozent (Vorjahr 14,2 Prozent) bei Neuwagen für etwas mehr Schäden verantwortlich und liegt damit 2024 auf Platz 2, gefolgt von der Treibstoffanlage (12,9, Vorjahr 15,1 Prozent).
 
Kaum Änderungen gibt es, wann Schäden auftreten: 2024 waren es bei Occasionen 27,1 Prozent innerhalb der ersten 5000 Kilometer. Im Vorjahr waren es 27,6 Prozent. Und 21,0 Prozent traten erst nach über 25’000 Kilometern auf (Vorjahr 21,2 Prozent). Der Schadeneintritt nach Tagen ist gar fast identisch: Wie im Vorjahr traten 25,8 Prozent der Schäden bei Occasionen erst nach mehr als 360 Tagen auf.
 
Garantieversicherungen im Fokus
«Der Anstieg bei den durchschnittlichen Reparaturkosten kommt nicht unerwartet», betont Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender von CarGarantie. «Die kürzlich durchgeführte Puls-Studie hatte bereits festgestellt, dass der Grossteil der Entscheidenden in der Autoindustrie eine Preissteigerung für Werkstattleistungen erwartet. Auch wir hatten eine Fortsetzung des Anstiegs vorausgesagt. Diese Prognose ist eingetreten, und das sogar in bedeutendem Ausmass: Bereits vergangenes Jahr verzeichneten wir einen Preissprung von rund 40 Euro, in diesem Jahr fiel der Anstieg mit über 60 Euro sogar noch einmal höher aus. Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Gipfel bereits erreicht ist: Die Situation des internationalen Handels und die zahlreichen Krisen lassen eher noch weitere Steigerungen befürchten. Sowohl für den Handel als auch für Endkundinnen und Endkunden ist Absicherung gegen solche Kosten von grosser Bedeutung. Garantie- und Reparaturkostenversicherungen stehen daher mehr denn je im Fokus.»
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