«Tag der Schweizer Garagisten»
«Den Wandel aktiv mitgestalten»
15. Januar 2019 agvs-upsa.ch – Der «Tag der Schweizer Garagisten» ist eröffnet. In seiner traditionellen Eröffnungsrede wies AGVS-Zentralpräsident auf die herausragende Rolle des Garagisten als Bezugsperson der Schweizer Automobilistinnen und Automobilisten hin.
sco. Der «Tag der Schweizer Garagisten» ist der erste Fixstern im Schweizer Auto-Jahr. 850 Teilnehmende – Garagisten, aber auch Vertreter aus der Autoindustrie, Behörden und Politik sowie der Zulieferbranche – unterstreichen die Bedeutung des «Tag der Schweizer Garagisten» als Forum einer dynamischen Branche.
Das Motto der Tagung 2019 lautet «Vertrauenssache. Der Garagist als Mobilitätspartner». Urs Wernli stellte dieses Vertrauensverhältnis zwischen Garagist und Kunde ins Zentrum seiner Ausführungen. «Der Garagist ist nach wie vor die wichtigste Bezugsperson der Automobilisten, wenn es um den Kauf und die Wartung des Fahrzeugs geht», zitierte der AGVS-Zentralpräsident aus der Auto-Studie 2018 von Tamedia. Demnach lassen sich 70 Prozent der Automobilisten vor dem Kauf primär vom Garagisten beraten, 95 Prozent kaufen ihr Auto bei ihm. Das seien hohe Werte», so Wernli, gerade in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung. Diese wertvolle Schnittstelle gehöre zu den wichtigsten Trümpfen der Garagisten und ihrer Mitarbeitenden: «Diese Trümpfe dürfen wir Garagisten auf keinen Fall aus der Hand geben!»
Schweizer Garagisten sind gut aufgestellt
Wernli ging auch auf die Dynamik ein, die gerade die Mobilität in den letzten Jahren erlebt hat. Er vermied dabei ausdrücklich das Wort «Disruption» und zitierte den Zukunftsforscher Matthias Horx, der diesen Begriff als «Angst-Schweisswolke» bezeichnet. Horx stellt fest, dass Disruption immer dann entsteht, wenn alte Systeme träge, selbstgerecht und zukunftsblind werden. Viele Unternehmen, gerade die mittelständischen, seien durchaus vital und lernfähig. Dank stetiger Verbesserung ihrer Produkte, aber auch ihrer Prozesse laufen sie der Disruption einfach davon, sagt Horx. Das gelte auch für die Schweizer Garagisten, so Wernli: «Seit Jahrzehnten sind wir nahe am Markt. Wir geniessen das Vertrauen der Automobilisten, kennen ihre Bedürfnisse und setzen auf kontinuierliche Evolution. «Ein kurzes Plädoyer für ein aktives und aufmerksames Begleiten und Mitgestalten des Wandels», nannte Urs Wernli seinen Exkurs.
Nichtsdestotrotz verändere insbesondere die Digitalisierung zahlreiche Geschäftsprozesse – und biete den Garagisten zahlreiche Chancen. «Richtig genutzt, trägt die Digitalisierung substanziell dazu bei, mehr Zeit für die Pflege der Kunden zu haben und durch die Möglichkeiten der Individualisierung die Beziehung zu vertiefen.» Es sei kein Widerspruch, dass gerade in Zeiten der Digitalisierung der Faktor Mensch an Bedeutung gewinne.
Weniger Aufregung und mehr Augenmass forderte Wernli auch im Umgang mit der Elektromobilität. Hier sei zwar mit der «Roadmap Elektromobilität» eine klare politische Förderung erkennbar, allerdings stehe die noch völlig unterentwickelte Nachfrage in einem krassen Missverhältnis zur Aufmerksamkeit, welche die E-Mobilität derzeit geniesst. Es sei interessant zu beobachten, dass beispielsweise der sowohl technisch ausgereiften wie auch ökologisch sinnvollen CNG-Mobilität weder in den Medien noch seitens der Politik einen auch nur annähernd entsprechenden Stellenwert zukomme.
Die Rolle des Garagisten jedoch ist von der Antriebstechnologie kaum betroffen. Sein Antrieb muss sein, die jeweiligen Mobilitätsbedürfnisse seiner Kunden zu kennen und zu befriedigen. Um auch weiterhin als Mobilitätspartner die wichtigste Bezugsperson zu bleiben.