Boxenstopp mit Stéphane Peterhansel
«Antrieb bereitet enorme Fahrfreude»
16. November 2021 agvs-upsa.ch – Spannende Persönlichkeiten aus der Autobranche berichten über Aktualität und Strategien. Heute gibt Motorsportlegende Stéphane Peterhansel einen Einblick in seine Dakar-Vorbereitungen. Der im Wallis wohnhafte 14-malige Dakar-Sieger startet erstmals mit einem E-Rallyeboliden.
Motorsportlegende Stéphane Peterhansel lebt seit Jahren im Wallis und ist nun auch abseits der Wüste mit einem Audi unterwegs. Quelle: Audi
jas. Herr Peterhansel, Sie starten am 2. Januar 2022 zu ihrer 34. Dakar. Hätten Sie je gedacht, dass Sie die härteste Wüstenmarathonrallye der Welt einst mit einem elektrischen Antrieb mit Energiewandler bestreiten würden?
Stéphane Peterhansel, Rallyelegende und Wahlschweizer: Ich hätte es wohl kaum geglaubt. Das Schönste nach unseren bisherigen Tests ist, dass dieser Antrieb eine enorme Fahrfreude bereitet, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Damit bahnt diese Idee den Weg dafür, dass elektrische Antriebe auch im Alltag immer mehr Freunde gewinnen. Uns stehen im RS Q e-tron zu jedem Zeitpunkt ungeheuer viel Kraft und Drehmoment zur Verfügung. So etwas kann kein Auto mit klassischem Verbrennungsmotor-Antriebsstrang leisten. Da es kein Getriebe gibt und ich nicht schalten muss, kann ich mich ganz aufs Lenken im Gelände konzentrieren. Noch ungewohnt ist für mich die Akustik. Der Energiewandler folgt mit seinen Drehzahlen und mit seiner Geräuschentwicklung nicht wie ein Verbrennungsmotor direkt den Gaspedalbefehlen.
Stéphane Peterhansel, Rallyelegende und Wahlschweizer (vorne) mit seinem neuen Beifahrer Edouard Boulanger. Quelle: Audi
Welche Ratschläge haben Sie dem Audi-Ingenieursteam bei der Entwicklung gegeben?
Audi kennt sich beim E-Antrieb durch seine früheren Projekte bestens aus, sei es mit dem Hybridantrieb in Le Mans oder dem batterieelektrischen Antrieb in der Formel E. Wir Fahrer wissen genau, welche Anforderungen die Rallye Dakar an Chassis, Radaufhängungen und andere Komponenten stellt. Neben vielen Ideen im Detail war unser genereller Ratschlag: Es kommt nicht auf die letzten Zehntelsekunden an, sondern auf Zuverlässigkeit.
Für Audi bedeutet die Dakar 2022 die Premiere, noch dazu mit neuem Fahrzeugkonzept. Vor dem Hintergrund Ihrer über 30 Jahren Motorsport-Erfahrungen: Was halten Sie für realistisch?
Wir fahren zuvor keine andere Rallye mehr, sondern konzentrieren uns voll aufs Testen. Hinzu kommt, dass sich der Charakter der Rallye Dakar 2022 aufgrund des Streckenverlaufs deutlich ändert. 2021 waren wir noch auf sehr felsigem Untergrund unterwegs. Im Januar erwarten uns die Dünen im Empty Quarter von Saudi-Arabien. Ich freue mich sehr darauf. Das erinnert mich an die Zeiten der Dakar in Afrika. Aber diese Herausforderung muss man überhaupt erst bestehen. Es gilt also, nach vielen Tausend Kilometern Wüste ohne grosse Rückschläge ins Ziel zu kommen. Wenn uns das gelingen sollte, würde ich mich über ein Ergebnis unter den besten fünf freuen.
Mit dem RS Q e-tron mit elektrischem Antrieb und Energiewandler will Audi an der Dakar 2022 reüssieren. Quelle: Audi
Bisherige Artikel der Serie Boxenstopp:
Motorsportlegende Stéphane Peterhansel lebt seit Jahren im Wallis und ist nun auch abseits der Wüste mit einem Audi unterwegs. Quelle: Audi
jas. Herr Peterhansel, Sie starten am 2. Januar 2022 zu ihrer 34. Dakar. Hätten Sie je gedacht, dass Sie die härteste Wüstenmarathonrallye der Welt einst mit einem elektrischen Antrieb mit Energiewandler bestreiten würden?
Stéphane Peterhansel, Rallyelegende und Wahlschweizer: Ich hätte es wohl kaum geglaubt. Das Schönste nach unseren bisherigen Tests ist, dass dieser Antrieb eine enorme Fahrfreude bereitet, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Damit bahnt diese Idee den Weg dafür, dass elektrische Antriebe auch im Alltag immer mehr Freunde gewinnen. Uns stehen im RS Q e-tron zu jedem Zeitpunkt ungeheuer viel Kraft und Drehmoment zur Verfügung. So etwas kann kein Auto mit klassischem Verbrennungsmotor-Antriebsstrang leisten. Da es kein Getriebe gibt und ich nicht schalten muss, kann ich mich ganz aufs Lenken im Gelände konzentrieren. Noch ungewohnt ist für mich die Akustik. Der Energiewandler folgt mit seinen Drehzahlen und mit seiner Geräuschentwicklung nicht wie ein Verbrennungsmotor direkt den Gaspedalbefehlen.
Stéphane Peterhansel, Rallyelegende und Wahlschweizer (vorne) mit seinem neuen Beifahrer Edouard Boulanger. Quelle: Audi
Welche Ratschläge haben Sie dem Audi-Ingenieursteam bei der Entwicklung gegeben?
Audi kennt sich beim E-Antrieb durch seine früheren Projekte bestens aus, sei es mit dem Hybridantrieb in Le Mans oder dem batterieelektrischen Antrieb in der Formel E. Wir Fahrer wissen genau, welche Anforderungen die Rallye Dakar an Chassis, Radaufhängungen und andere Komponenten stellt. Neben vielen Ideen im Detail war unser genereller Ratschlag: Es kommt nicht auf die letzten Zehntelsekunden an, sondern auf Zuverlässigkeit.
Für Audi bedeutet die Dakar 2022 die Premiere, noch dazu mit neuem Fahrzeugkonzept. Vor dem Hintergrund Ihrer über 30 Jahren Motorsport-Erfahrungen: Was halten Sie für realistisch?
Wir fahren zuvor keine andere Rallye mehr, sondern konzentrieren uns voll aufs Testen. Hinzu kommt, dass sich der Charakter der Rallye Dakar 2022 aufgrund des Streckenverlaufs deutlich ändert. 2021 waren wir noch auf sehr felsigem Untergrund unterwegs. Im Januar erwarten uns die Dünen im Empty Quarter von Saudi-Arabien. Ich freue mich sehr darauf. Das erinnert mich an die Zeiten der Dakar in Afrika. Aber diese Herausforderung muss man überhaupt erst bestehen. Es gilt also, nach vielen Tausend Kilometern Wüste ohne grosse Rückschläge ins Ziel zu kommen. Wenn uns das gelingen sollte, würde ich mich über ein Ergebnis unter den besten fünf freuen.
Mit dem RS Q e-tron mit elektrischem Antrieb und Energiewandler will Audi an der Dakar 2022 reüssieren. Quelle: Audi
Bisherige Artikel der Serie Boxenstopp:
- Andreas Schmidt, Leiter der Division Automobil von Honda Suisse
- Thomas Sauter-Servaes, Mobilitätsforscher
- Sandro Piffaretti, VR-Präsident SAG
- Léa Miggiano, Co-Gründerin Carvolution
- Reto Cavegn, ehemaliger Geschäftsführer TCS Sektion Zürich
- Frank Ammann, Geschäftsführer Kumschick Sports Cars AG
- Thomas Ingenlath, CEO Polestar
- Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Skoda
- Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik bei der André Koch AG
- Thomas Rücker, Managing Director Iveco (Schweiz) AG
- Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG
- Arnd Franz, Europachef LKQ
- Jvan Hutter, Leiter Business Management / Controlling Figas
- Michael Jost, bis April 2021 Chief Strategy Officer Volkswagen
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